Maibaum


Maifeier 1949:

Zum erstenmal seit langen Jahren brachte es Kreuth wieder zu einem Maibaum.

Unter vielen Mühen und Plagen wurde er herangeschafft. Kein Wunder, er soll ja angeblich von der Schwarzen Tenn stammen. (Er war aber nicht aus der Schwarzen Tenn sondern der schönste Baum vom Böckl; der war stinksauer. So mußte der Winkler Sepp, als 1. Vorstand, zu seinem Namenskollegen gehen und um gut Wetter bitten. Der Böckl Sepp war eine so gute Haut, daß er sich mit einer Beitragsbefreiung auf Lebenszeit einverstanden erklärte. Mitte der 60er Jahre meinte er: "I zahl wieder mein Beitrag".)

Am 1. Mai war dann im Batznhäusl Maitanz der sehr gut besucht war. Auswärtige waren sogar mit Baumsäge und Hackl gekommen, aber ohne Erfolg. Erst zu vorgerichteter Stunde wurde an das Heimgehen gedacht. Viele kamen erst am 2. Mai nach Hause. Hauptsache: "Jedem hats gefallen."

Maimusi 1950

Um mehrere Meter war der Maibaum über Nacht gewachsen und bot in seinem neuen Gewande einen herrlichen Anblick. Besonders fielen die neuen Figuren auf. Viel Arbeit hat es wieder gebraucht, bis es wieder soweit war. Aber Dank einiger ganz unentwegter wurde es auch heuer wieder geschafft.

Alle Müh und Plag war aber schnell vergesseen, sobald am Abend die Musik zum Tanzen und Plattln lockte. Bei Ausgelassenheit und Stimmung, dabei aber doch immer wieder einen wachsamen Blick auf den Baum werfend, war es bereits grauender Morgen als man an das Heimgehen dachte.

Alle waren sich einig: Nächstes Jahr muß ein noch höherer Baum her.

 

Einen 34 Meter hohen Maibaum holten die jungen Kreuther aus dem Staatswald im Pletscherergraben

und ganz Kreuth verfolgte am Vormittag des 1. Mai 1964 bei zeitweise blauem Himmel, abgelöst durch manchmal heftiges Schneetreiben, die Aufstellung desselben.

Narrisch hoch ist er und lustig flattern die weißblauen Bandl im winterlichen Mailüfterl.



Maibaumversammlung

Am 23. April 1965 trafen sich die am Maibaumaufstellen interessierten Trachtler zu einer Vorbesprechung im Cafe Leonhardstein, bei der alle notwendigen Probleme erörtert wurden.

Aufstellen des Maibaumes

Schon um 3 Uhr Früh traf man sich am 1. Mai 1965, um den Maibaum zu holen. Es ging in die "Klamm", denn dort sollte der ausgesuchte "Prachtbaum" stehen. Weil es noch so kalt war, ging die Arbeit flott voran und so kamen wir mit dem Baum schon um 1/2 7 Uhr nach Kreuth.

In Kreuth war der alte Maibaum schon am Vortag umgelegt worden, das Loch war schon gegraben. Deshalb glaubten wir, den neuen Maibaum so früh wie noch nie zum Stehen zu bringen. Aber wir hatten falsch vorausberechnet, denn beim Aufstellen ging nicht alles so glatt, wie wir es gern gehabt hätten. So mußten wir den schon auf halber Höhe gebrachten Maibaum noch in die Weißach zum Waschen legen, ehe er endlich unter dem bewährten Kommando des Frank Hans, ohne Hilfe der Technik, dafür aber mit Unterstützung aller kräftigen Männer Kreuths, aufgestellt werden konnte.

Nun konnten wir doch noch stolz sein auf unseren, von einem unbekannten bekannten Spender gestifteten 39 m hohen Maibaum, der für die nächsten drei Jahre das Dorf überragen wird.

Zünftig ging es dann am Abend im Batznhäusl beim Maitanz her, während draußen Wachposten den Maibaum vor versuchten Angriffen bis 24 Uhr beschützen mußten.

 

Neubefestigung des Maibaums

Wegen der schiefen Stellung wurde der Maibaum in Kreuth neu befestigt. Mit Hilfe der Feuerwehrleiter aus Rottach-Egern beschmückte man den Maibaum mit einem neuen Kranz.

 

In der Ausschußsitzung vom 2.4.1968 trafen sich die Ausschußmitglieder der Leonhardstoana im Kaffee Göttfried.

Weiter wurde von einem Ausschußmitglied daran erinnert, daß die 3jährige Frist für den stehenden Maibaum in diesem Jahr ablaufe. Man einigte sich auch eine Besichtigung, ob er noch zulässig ist. Wenn dies der Fall wäre, dann würde man den Maibaum umlegen und neu aufkränzen.

 

Der unmögliche Maibaumdiebstahl

Beim Vereinsausflug am 27.-28. April 1968 an den Bodensee zur Frühjahrsblüte erhielten wir dieses Telegramm. Über das wir herzlich lachten, denn der Baum stand in seiner ganzen Pracht noch im Wald.

 

TRACHTENVEREIN LACKLSTONA

HERRN BINDER HEINZ ZIEGLEDER

BODANSTR: HOTEL GOLDENE SONNE

KONSTANZ

 

MIA HAM ENKA MAIBAUM GESTOHLN STOP

WOLLTS IHR IHN WIEDER HAM STOP

ZAHLTS BEI HAGN STOP

1 HL BIER STOP

SONST BEHALTEN MIT STOP

LEAR +

 


Wie in der Hauptversammlung 1971 beschlossen wurde, war heuer ein neuer Maibaum fällig

Leider fand sich kein edler Spender, so mußte dieses Jahr der Verein in die eigene Tasche greifen.

Aus dem Staatswald wurden am 1. Mai 1971 morgens ein 28 m lang gerade gewachsener Baum geholt. Gschebst, gewaschen und geschmückt, stand nachmittags gegen 2 Uhr der Maibaum. Bevor es jedoch soweit war, mußten nocheinmal alle zusammen helfen.

Denn heuer wurde der Baum erstmals nicht eingegraben, sdondern zwischen 2 Eisenstangen besfestigt. Diese Schienen wurden einige Wochen vorher in den Boden einbetoniert, mit Humus anplaniert und Grassamen darüber gesät. Abends spielten die Rottacher Buam im Vereinslokal, Gasthof Batznhäusl zur Maimusi auf.

 

Wie bei der Versammlung beschlossen, stellten wir am 1. Mai 1974 einen neuen Maibaum auf

Es regnete wieder einmal. Da wir ja immer den längsten und schönsten Baum haben müssen, brach er diesmal auf halber Aufstellhöhe ab. Nach viel Mühe stand erst um 6 Uhr abends der Maibaum in seiner vollen Pracht da.

 

Wie alle Jahre wurde vergangenes Jahr 1976 bei herrlichem Wetter ein neuer Maibaum aufgestellte.

Einige Tage zuvor wurde der alte Baum niedergelegt, das Holz kaufte unser Nachbarverein d'Hirschbergler. Da so schönes Wetter war, verliefen die Vorbereitungsarbeiten reibungslos. Der g´schebste, gewaschene Maibaum wurde mit einer Girlande und einem Kranz geputzt. Da viele beim Aufstellen halfen, stand der Baum schon gegen Mittag. Die Zeichen der Zünfte wurde später angebracht.

Der neue Wirt vom Batznhäusl stiftete Brotzeit und Bier für jeden, der beim Aufstellen half. Der Tag fand am Abend beim Maitanz, zu dem die Rottacher Buam aufspielten, einen netten und gemütlichen Ausklang.

 

Am 1. Mai stellten wir einen neuen Maibaum auf

Jedoch wurden uns am Vorabend Kranz und die meterlangen Girlanden aus der alten Hütte gestohlen. Da das Hüttenschloß aufgebrochen wurde, bezahlten wir weder Lösegeld noch Bier. Nachmittags um 1/2 3 Uhr stand nach einem kräftigen Juchzer der Baum. Abends fand im Schützenhaus der Maitanz mit den "lustigen Trauntalern" statt, die ihrem namen alle Ehre machten.

 

1. Mai 1985

Es hat in der Nacht zum 1. Mai ca. 15 cm geschneit und wir stellen keinen neuen Maibaum auf. Das Unfallrisiko ist zu groß.

Wenn wir uns damit auch einen Artikel in der Tegernseer Zeitung einhandeln, aber die Sicherheit aller Helfer ist uns das wert.

So wurde der neue Maibaum am Samstag den 4. Mai bei schönem Wetter aufgestellt.

Abends Maitanz mit der Pointer Klarinettenmusi im Hof.

 

1. Mai 1988 Heuer ist wieder einmal ein Maibaum fällig,

aber diesmal wird er am neuen Ortszentrum aufgestellt.

Den 38,5 m langen Baum spendierte Gemeinderat Mayr Helmut der Gloggnerbauer aus Leiten. Wir hatten schönes Wetter und guate Helfer, so daß der prächtige Baum schon um 13.20 Uhr stand.

Abends Maimusi mit dem Ruapp seine Musikanten im Leonhardstoanahof.

 

01.05.2003 Ein neuer Maibaum wurde aufgestellt.

Wir haben ihn vom Gloggner Hubert gekauft Mayr Hubert zum Gloggner unter der Leiten). Die Zunfttafeln neu gestrichen haben Wiesmayer Steffi, Bermanseder Sigi und Hörth Ludwig.

Es war ein wunderschöner erster Maitag. Viele Helfer und Aktive haben den Baum aufgercihtet, dazu spielte die Agatharieder Blasmusik. Die Bewirtung übernahmen die Burschen und es wurde ein kleines Dorffest daraus.

 

1. Mai 2006 Maibaum wird aufgestellt,

gespendet vom Bayer. Forstamt Schliersee, 41,70 Meter hoch. Am Abend Maitanz im Hof mit der Frasdorfer Tanzlmusik.

 

 

1. Mai 2011 Ein neuer Maibaum wird aufgestellt, der Baum wurde vom Herzog spendiert.


Maibaumaufstellen am 1. Mai 2015

Einen Maibaum im Dauerregen aufzustellen, das war auch für die ca. 40 erfahrenen Männer und Burschen der Leonhardstoana eine echte Herausforderung, die sie aber mit Bravour bewältigten. Heuer zum erstenmal unter der Regie vom Hörth Flori stand der 38 Meter hohe Maibaum beim 12.00 Uhr Läuten leider noch nicht aber um 13.40 Uhr war es dann geschafft und der wunderschöne Baum ragte in den grauen Himmel. Ab jetzt spielten die Rottacher Musikanten, die diesmal von der Gemeinde bezahlt wurden.

Durch den Dauerregen und die Dunkelheit konnte der Baum erst um 6.00 Uhr morgens am Setzberg oberhalb der Wasserreserve geschlagen werden. Auch der Abtransport bedingt durch die Länge des Baums und die Enge der Kurven war eine aufwendige Arbeit. Ein herzliches „Vergelts Gott“ an die bayerischen Staatsforsten, Herrn Forstdirektor Stefan Pratsch, die den Baum gespendet haben. Und noch ein herzliches "Vergelts Gott" an den Schober Wolfi, der jedesmal unaufgefordert unsere Maibaumschienen wieder auf Vordermann bringt. Auch unserer Dufter Steffi, die unsere Maibaumtaferl wieder so schön renoviert hat. Als gute Nachbarn halfen die Rottacher mit ihrer Feuerwehrleiter aus, um die Taferl zu montieren. Trotz der Kälte kamen viele Zuschauer aus nah und fern, die sich vom Burschenverein Kreuth mit Grillfleischsemmeln, Planizerl und Bier, Kuchen und Kaffee bewirten ließen.

Am Abend spielten ab 20 Uhr "Die Inntaler" zum Maitanz im Leonhardstoanahof auf. Die Militärmusiker aus Innsbruck und Umgebung sind ausgezeichnete Musiker und spielten sehr fleißig zum Tanz auf. Leider glänzten unser Mitglieder und Einheimischen durch Abwesenheit. Die Maibaumaufsteller und Girlandenbinderinnen bekamen einen Ehrtanz, den sie sich auch redlich verdient haben. Die letzen Maitanzbesucher verabschiedeten sich um 1/2 3 Uhr in der Früh. Die Nichterschienenen haben was verpaßt!

 

Maibaumaufstellen am 1. Mai 2019

In diesem Jahr wurde das Maibaumaufstellen etwas anders begangen als sonst. Da das bayr. Fernsehen das Aufstellen in einer eineinhalbstündigen Liveübertragung bringen wollte, wurde bereits, ausnahmsweise, der Baum am Vortag gefällt, gearbeitet und in die Schiene angepasst. Daher mussten auch einige unserer Aktiven Dirndl und Burschn in der eiskalten Nacht Wache halten, was sie - ohne besondere Vorkommnisse - bestens bewerkstelligt haben.

Früh morgens wurde dann die bereits gebundene Girlande und der Kranz befestigt, bevor ca. 30 starke Männer den Baum unterm Hörth Flori seinem Kommando aufstellten. Natürlich alles mit ständigen Interviews und Anweisungen des BR`s.

Daher durfte der Baum auch nicht zu schnell aufgestellt werden, die Musik nicht ständig spielen.... Aber wer sich die Sendung noch angeschaut hat, wird festgestellt haben, dass alles sehr stimmig war. Leider durfte aber deswegen unsere Jugend, die mit 13 Paaren sehr stark vertreten war, kaum aufziehen.

Der Tag wurde auch gleich genutzt um das Bergsteigerdorffest nachzufeiern. Unter der Bewirtung der Burschen, Rodler und des Kindergartenvereins, sowie dem Spieleparcour des Kindergartenteams und der Einlagen der jungen Goaßler war es, nachdem das Fernsehen abgerückt war und  die Rottacher Musi wieder öfters spielen durfte, ein wunderbares Fest, bei herrlichstem Wetter für alle Einheimischen und viele Gäste.